Scharlachsichler
(Eudocimus ruber)
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Merkmale
- Allgemeine Beschreibung (Größe, Gewicht, Farbe)
- Wie der Name schon sagt, sind das Gefieder und die Beine der Roten Sichler scharlachrot gefärbt. Ausgenommen sind die körperfernen Enden der Handschwingen, die zu einem Drittel schwarz gefärbt sind. Nicht brütende, erwachsene Tiere sind an einem fleisch-rosa oder rötlichen Schnabel zu erkennen. Jungvögel haben einen gestreiften oder gefleckten braun-weißen Kopf und Hals sowie einen weißen Rumpf. Auch die unteren Teile des Körpers sind weiß; der obere Teil des Körpers ist wiederum grau-braun. Auf den weißen Stellen des Gefieders können bei Jungvögeln rosa Fleckungen auftreten.
- Verbreitung
- Nord-Osten Brasiliens, vom Osten Ecuadors bis zum Norden Venezuelas, von den Guyanas und der Küste Brasiliens bis zum Amazonas-Delta
- Lebensraum
- Mangrovensümpfe, schlammige Meeresarme, gezeitenabhängiges Schlickwatt; Frischwasser-Sümpfe, flache Seen, Abwasserteiche, Lagunen, geflutete Gebiete, Fischteiche und Reisfelder
- Nahrung
- Hauptsächlich ernähren sich Rote Sichler von Krebstieren, Weichtieren (inkl. Schnecken), Insekten, kleinen Fischen und Würmern.
- Fortpflanzung
- Die Roten Sichler nisten auf Inseln mit Mangroven, die sich häufig in der Nähe zu oder in Flussmündungen befinden. Alternativ nisten sie landeinwärts auf Bäumen und Büschen in der Nähe von Sumpfgebieten. Die Brutsaison ist, vor allem entlang der Küste, abhängig von der Jahreszeit. Hauptsächlich findet sie während der Regenzeit statt. Dabei bilden sich teilweise sehr große Kolonien, die aus 50 bis 5000 Brutpaaren bestehen. Häufig brüten sie in Gemeinschaft mit anderen Ibissen und Reihern. Das Nest ist eine kleine Plattform aus Stöckchen, die sich in einer Höhe von bis zu 4,5 m befindet. Normalerweise werden zwei Eier gelegt, aus denen nach spätestens 21 Tagen Küken mit dichten, schwarzen Daunenfedern schlüpfen. Nach ungefähr 42 Tagen sind die Küken flügge.
- Besonderheiten zur Tierart
- Die rote Färbung des Gefieders ist keine Eigenproduktion des Vogels, sie ist folglich nicht genetisch veranlagt. Das bedeutet, dass der Vogel die Farbe in Form von Krustentieren aufnimmt, deren Panzer große Mengen an roten Farbstoffen (Karotinoiden) enthält. Wenn diese Krebse in der Nahrung fehlen, verliert der Rote Sichler seine Farbe. In Zoos werden dem Futter deshalb Karotinoide beigemischt, um die rote Farbe des Gefieders beizubehalten.
- Bedrohung
- Status auf der IUCN Red List: Nicht gefährdet (LC)