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Gelbrückenducker-Weibchen eingezogen

Das Single-Leben ist vorbei: Das Gelbrückenducker-Männchen hat eine Partnerin bekommen. Das Paar lebt nun gemeinsam auf einer weitläufigen Anlage, die den Waldbewohnern viele Rückzugsmöglichkeiten bietet. Der Zoo hofft auf Nachwuchs bei der als potenziell gefährdet eingestuften Art.

Bevor ein Weibchen nach Frankfurt geholt werden konnte, musste der fünfeinhalb Jahre alte Bock zunächst umziehen, denn sein ursprüngliches Gehege war für ein Paar, das noch dazu züchten soll, zu klein. Eine großzügige und reich strukturierte Anlage, die in der Vergangenheit von Mähnenwölfen bewohnt wurde, bot sich an. Sie bietet WALTER und der fünf Jahre alten DOLLY viel Platz und eine üppige Vegetation, die den Tieren, die ursprünglich in den dichten Wäldern zentral Afrikas beheimatet sind, als Rückzugsraum dient.

Beide Tiere sind in Zoos in den USA geboren. Das Männchen kam bereits 2018 nach Frankfurt. DOLLY folgte im September 2020 und verbrachte zunächst ihre Quarantänezeit hier bevor sie in den letzten Tagen die Anlage und ihren neuen Partner kennenlernen konnte.

„Gelbrückenducker gehören zweifellos zu den weniger bekannten Arten im Zoo. In europäischen Zoos sind sie selten und nur in Deutschland zu sehen. Außer im Frankfurter Zoo werden sie nur noch im Tiergarten Nürnberg und im Zoo von Wuppertal gehalten“, erklärt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. Im Frankfurter Zoo sind in der Vergangenheit sechs Jungtiere zur Welt gekommen – mehr als in jedem anderen europäischen Zoo. Allerdings ist das viele Jahrzehnte her. Gelbrückenducker wurden zuletzt in den 1970er Jahren in Frankfurt gehalten.

„Aktuell arbeiten mehrere europäische Zoos in enger Zusammenarbeit mit Zoos in Amerika daran, wieder eine stabile Zoopopulation in Europa aufzubauen. Frankfurt nimmt dabei eine besondere Rolle ein,“ erklärt Zoodirektor Dr. Miguel Casares, „Wir haben das Monitoring für die Gelbrückenducker übernommen. Das heißt, wir sammeln Daten von allen Haltern der Art. Diese Daten dienen dem Europäischen Zooverband, EAZA, als Grundlage für die Entscheidung, ob für diese Art ein koordiniertes Zuchtprogramm etabliert werden soll“.

Kulturdezernentin Hartwig: „Eine neue große Informationstafel am Gehege bietet viele Informationen über die Tiere und ihren Lebensraum, und ich hoffe zusammen mit dem Zoo, dass die Zuchtbemühungen innerhalb des weltweiten Zoonetzwerks Erfolg haben werden.“

Wissenswertes über Gelbrückenducker

Gelbrückenducker (Cephalophus silvicultor) – auch Riesenducker genannt – sind in Wald- und Feuchtsavannengebieten in West- und Zentral-Afrika verbreitet. Sie leben nacht- und dämmerungsaktiv als Einzelgänger oder paarweise und ernähren sich von Früchten, Beeren, Pilzen und Laub. Beide Geschlechter tragen kurze Hörner, die sie zum Beispiel bei Revierkämpfen, als effektive Waffen einsetzen.

Mit einer Schulterhöhe von bis zu 80 cm und einer Kopf-Rumpf-Länge von 115 bis 145 cm ist der Gelbrückenducker der größte Vertreter der Ducker. Auffällig ist der helle Fellstreifen auf dem Rücken im ansonsten dunkelbraunen Fell der Tiere. Fühlen sie sich bedroht oder gereizt, stellen sie ihr leuchtendes Rückenfell auf. Der Name Ducker verweist auf die geduckte Körperhaltung der Tiere. Damit sind sie an die Bewegung in ihrem Lebensraum Wald bestens angepasst.

Über ihre Lebensweise ist nicht viel bekannt. Noch sind Gelbrückenducker als „nur“ potenziell gefährdet eingestuft, aber Jagd und Lebensraumverlust sorgen für einen Abwärtstrend bei der Population.

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