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Tragischer Vorfall bei den Gorillas

Als sicher war, dass sich Gorilla-Dame Ruby erfolgreich mit Viatu gepaart hatte, war die Freude groß. Am 5. August brachte Ruby ihr erstes Baby zur Welt. Leider wurde das kleine Männchen von seinem Vater unmittelbar nach der Geburt getötet.

Der Vorfall im Menschenaffenhaus erschüttert Tierpfleger und Besucher gleichermaßen. „Bei den freilebenden Gorilla-Gruppen kommt es vor, dass neue Haremschefs die Kinder ihrer Vorgänger töten. Dies gehört zum natürlichen Verhaltensrepertoire“, so Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch.
„Warum Viatu nun seinen eigenen Sohn getötet hat, lässt sich nur damit erklären, dass er seinen Platz unter den Weibchen noch nicht gefunden hat. Er ist offensichtlich nicht in der Lage, sich gegenüber den vier weiblichen Tieren durchzusetzen. Dies kann zu Überforderung und Stressreaktionen führen.“
Die Niederkunft der 11-jährigen Ruby ereignete sich unerwartet und schnell. Bei den wildlebenden Gorillas werden die Babys stets innerhalb der Gruppe geboren. Es war nicht davon auszugehen, dass sich Viatu gegenüber seinem Nachwuchs aggressiv zeigen würde. Ein Absperren von Mutter und Jungtier wäre ein unnatürlicher Vorgang gewesen und hätte letztlich keine positive Wirkung gehabt, sondern den Konflikt nur zeitlich verschoben.
„Wir versuchen“, so erläutert Niekisch, „die Tiere nach Möglichkeit in ihrer sozialen Gruppe zu belassen, um das ganze Spektrum natürlicher Verhaltensweisen zu fördern.“

Seit Viatu zur Gruppe der Weibchen kam, gab es immer wieder Auseinandersetzungen mit den Jungtieren Fritz und Kabuli – beides Söhne des verstorbenen Silberrückens Matze. „Damit musste man rechnen“, so Niekisch. „Wir haben entsprechend gehandelt, sobald wir eine Trennung von Fritz und seiner Mutter Rebecca verantworten konnten, und für den Kleinen einen Platz im Zoo von Rotterdam gefunden. Kabuli werden wir auch abgeben. Für ihn wird in Zusammenarbeit mit dem Koordinator des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms ein neuer Zoo gesucht.“

Wie es mit dem 10-jährigen Viatu, der im Oktober 2008 nach Frankfurt kam, weitergeht, werden die nächsten Wochen zeigen.

„Ob wir Viatu in der Gruppe halten können hängt davon ab, wie gut es ihm gelingt, sich den Weibchen anzunähern. Aber auch diese müssen zeigen, dass sie Viatu als Anführer der Gruppe akzeptieren“, so Niekisch. Die große Hoffnung im Zoo Frankfurt ist nun, dass Ruhe ins Gorilla-Gehege einziehen wird, wenn keine Jungtiere mehr da sind. Die Gruppe kann dann zusammenwachsen, damit aus Viatu und seinem Harem doch noch eine echte Familie wird.

Weitere Informationen: Christine Kurrle

Telefon: 069 212-32683, E-Mail: christine.kurrle-TextEinschliesslichBindestricheBitteEntfernen-@stadt-frankfurt.de

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