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Trauer um Pionierin der Frankfurter Zoopädagogik

Der Zoo trauert um seine ehemalige Mitarbeiterin Dr. Rosl Kirchshofer. Die Leiterin der früheren Zooschulabteilung war bis 1993 für den Zoo Frankfurt tätig. 1960 gründete sie gemeinsam mit dem damaligen Zoodirektor Dr. Bernhard Grzimek die Zooschule in Frankfurt. Es war die erste pädagogische Einrichtung dieser Art auf dem europäischen Festland.

Dem großen Engagement von Frau Dr. Rosl Kirchshofer als erste Leiterin der zoopädagogischen Abteilung war es zu verdanken, dass das von ihr entwickelte „Frankfurter Modell“ bald über die Landesgrenzen hinaus Anerkennung fand und in anderen Zoos nachgeahmt wurde (u.a. in Hannover, Stuttgart, Wien, Zürich, Antwerpen und Amsterdam). Ihr Motto „weg von der Kreidebiologie“ führte zu Unterricht an den Tieranlagen, denn die unmittelbare Begegnung mit dem lebenden Tier ist eine unersetzbare Erfahrung.

Der Unterricht von Schulklassen gehörte in den kommenden Jahrzehnten ebenso in das Aufgabengebiet von Frau Dr. Kirchshofer und ihrem Team freier Mitarbeiter, wie die Betreuung von Studentengruppen und Examensarbeiten, die Weiterbildung von Frankfurter Lehrern sowie die Entwicklung von Lehrmaterialien für die Schulen.

1972 organisierte sie eine „Internationale Zoopädagogen-Tagung“ im Frankfurter Zoo und initiierte dort die Gründung des Fachverbandes: „International Association of Zoo Educators“ (IZE). Bis 1976 war sie dessen Präsidentin.

Als promovierte Ethologin gehörten zu ihrem Aufgabengebiet im Zoo auch wissenschaftliche Aufgaben wie die Koordinierung des europäischen Erhaltungszuchtprogramms für den Gorilla. Nach ihrer Habilitation führte sie als Privatdozentin auch Vorlesungen, Seminare, Praktika und Exkursionen zu verschiedenen Themen durch.

Frau Dr. Kirchshofer brachte unzähligen Menschen die Aufgaben der Zoologischen Gärten, ihre Möglichkeiten für Bildungsprogramme und biologische Zusammenhänge sowie spannende Verhaltensweisen von Tieren näher. Sie brannte für diese Arbeit und ihre Begeisterung übertrug sich sofort auf ihre Zuhörerschaft. Einer ihrer ehemaligen Studenten, Stephan Hübner, beschrieb die „Kirchshoferin“, wie sie oft liebevoll genannt wurde, als „freundliche, bodenständige, fast mütterliche Frau“ deren eindrucksvolle Vermittlungskompetenz und fachliche Exzellenz herausragend war.

„Als ich 1994 nach der Pensionierung von Frau Dr. Kirchshofer die Leitung der pädagogischen Abteilung übernahm, war ich voller Ehrfurcht in ihre Fußstapfen treten zu dürfen und diese weiterzuentwickeln. Ich hatte mit Frau Dr. Kirchshofer bereits in anderer Funktion zusammengearbeitet und ihre unglaubliche Kompetenz hat mich immer sehr beeindruckt. Ich war und bin dankbar für ihre vielen Hilfestellungen und Ratschläge für meinen Start im Zoo“, sagt Martina Weiser, Leiterin der Abteilung Bildung und Vermittlung.

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