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Der neue Kinofilm „SERENGETI“ zeigt eindrucksvolle Bilder der Tierwanderung - doch dieses Weltwunder ist in Gefahr

ZGF Presseinformation

Am Donnerstag kommender Woche (3. Februar) startet bundesweit der Kinofilm „Serengeti“. In eindrucksvollen Bildern nimmt er die Zuschauer mit auf die spektakuläre Wanderung Hunderttausender von Gnus, Zebras und Antilopen durch die einzigartige Serengeti. Doch dieses Schauspiel könnte für immer verloren gehen, wenn Tansania an den Plänen festhält, eine Straße mitten durch die Serengeti zu bauen. Wie ein heute in PLoS ONE veröffentlichtes Paper amerikanischer Wissenschaftler zeigt, könnte der Gnubestand um mehr als ein Drittel einbrechen, wenn die Zugroute der Tiere durch eine Straße zerschnitten wird.


(Frankfurt, 26. Januar 2011) Seit Tansania im Mai 2010 ankündigte, eine Straße für den Güter- und Fernverkehr durch den Serengeti Nationalpark bauen zu wollen, hagelt es Proteste gegen das Vorhaben bei der tansanischen Regierung. Diese scheint bislang jedoch überzeugt davon, dass die Straße keine negativen Auswirkungen auf den Nationalpark und seine Tierwelt haben werde.
Die Serengeti ist eine Ikone unter den Nationalparks dieser Welt, UNESCO Weltnaturerbe, ein unvergleichliches Wildnisgebiet und der Inbegriff für die Savannen Afrikas. Die Straße durch den Norden des Parks würde die weltberühmte Wanderung von fast zwei Millionen Gnus, Zebras und Antilopen an einer ihrer empfindlichsten Stellen treffen. Sie würde den nördlichen Teil ihres Zugweges und somit den Zugang zum Wasser in der Trockenzeit blockieren.

Tansania setzt sein Weltwunder aufs Spiel

Wie die amerikanischen Ökologen Ricardo Holdo, John Fryxell, Anthony Sinclair, Andrew Dobson und Robert Holt in einem jetzt in PLoS ONE veröffentlichten Artikel zeigen, könnte der Bestand der Gnus um bis zu 35 % zurückgehen,
wenn den wandernden Herden durch ein Hindernis wie eine Straße der Weg in Richtung Norden versperrt wird. Damit untermauern die Wissenschaftler die bisherige Argumentation der Naturschutzseite gegen die Straße: Tansania riskiert mit dem Straßenbauprojekt, eins der größten Naturwunder unserer Erde zu verlieren – und den Ruf der Serengeti als einem der bedeutendsten Nationalparks der Welt irreparabel zu schädigen.

Bessere Alternative im Süden

Tansania braucht wirtschaftliche Entwicklung und dafür den Ausbau seiner Infrastruktur, das ist unbenommen. Zweifellos ist ein gutes Straßennetz wichtig und entscheidend dafür, dass Bauern ihre Erzeugnisse auf die Märkte bringen können, dass Dörfer erreichbar sind, sowie Handel und Wirtschaft funktionieren können. Doch diesen Ausbau auf Kosten der wertvollsten natürlichen Ressource des Landes zu planen, ist unverantwortlich, zumal dann, wenn es klare Alternativen gibt.
Fast alle Naturschutzorganiationen sowie zahlreiche namhafte Personen und Institutionen haben ihren Protest kundgetan. Auch die UNESCO hat sich klar gegen die Straßenbaupläne positioniert. Die ZGF hat sich bereits im Juni 2010 in einem Statement zur Straße geäußert und darin eine alternative Trassenführung südlich um die Serengeti herum vorgeschlagen.
Diese Südumfahrung wird mittlerweile weitläufig als die bessere Alternative angesehen, zumal sie auch deutlich mehr Menschen an das Straßennetz anbinden würde. Die ZGF appelliert daher nochmals an alle Entscheidungsträger in Tansania aber auch in den westlichen Geberländern, sich für dieses bessere Modell einzusetzen und keine Straße durch den Nationalpark zuzulassen.

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