Frankfurter Gene in alle Welt
Am 19. Oktober 2011 ging Sumatra-Tiger IBAN aus dem Frankfurter Zoo auf eine Reise der besonderen Art. Er leistet der siebeneinhalbjährigen RATU im Zoo von Warschau für eine Weile Gesellschaft. „Es hat zwischen ihm und RATU ziemlich schnell gefunkt, und das ist ein besonders schöner Zuchterfolg“, sagt Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch, „denn in europäischen Zoos leben nur etwa 100 Sumatra-Tiger. Bei einer so kleinen Zoo-Population ist jedes einzelne Individuum wichtig und jede Nachzucht extrem wertvoll“.
Nachzuchten und der Austausch von Tieren zwischen europäischen Zoos werden mittels eines Zuchtbuches organisiert. Im Zoo Frankfurt hatte IBAN zwei erfolgreiche Nachzuchten mit Tiger-Dame MALEA. Die beiden Jungtiere des letzten Wurfes, TARU und ASIM, sind mittlerweile schon richtig groß geworden und können täglich im Katzendschungel besucht werden. „Sobald wir die beiden an einen anderen Zoo abgegeben haben, kommt IBAN wieder zurück nach Frankfurt“, versichert Niekisch.
Im Freiland sind Sumatra-Tiger (Panthera tigris sumatrae) durch die Abholzung der Regenwälder für Palmöl-Plantagen bedroht. Nur noch etwa 400 Tiere leben in ihrer Heimat auf der indonesischen Insel Sumatra und diese sind zusätzlich durch Wilderei gefährdet. „Jede Nachzucht im Zoo ist ein wichtiger Beitrag zur Arterhaltung, vor allem angesichts des dramatischen Rückgangs der Populationszahlen im Freiland“, betont Niekisch.