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Gorilla-Flashmob im Zoo Frankfurt

Ein Handy für den Gorilla: Große Sammelaktion alter Handys zum Schutz der bedrohten Menschenaffen

„Der Zoo Frankfurt und die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) möchten den 1. Hessischen Tag der Nachhaltigkeit dazu nutzen, erneut auf die Situation der Berggorillas im Virunga-Nationalpark aufmerksam zu machen“, erläutert Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch die Aktion. „Jeder kann das Gorilla-Schutzprojekt der ZGF unterstützen und seine alten Handys bei uns abgeben. Für jedes eingesammelte oder eingeschickte Handy erhalten Zoo und ZGF einen Geldbetrag von unserem Recyclingpartner Zonzoo, der zu 100 Prozent den Gorillas zugute kommt.“

Warum Handy-Sammeln Sinn macht:

In der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) – dort, wo die letzten Berggorillas dieser Erde ihre Heimat haben – wird das Roherz Coltan abgebaut. Aus Coltan wird das äußerst hitze- und korrosionsbeständige Metall Tantal gewonnen, das überall dort verwendet wird, wo auf kleinstem Raum hohe Temperaturen erzeugt werden: in Handys, Spielkonsolen, PCs und medizinischen Instrumenten.

Coltan findet sich in Flussbetten, Sedimentablagerungen und in weichen Gesteinen. Ähnlich wie Gold wird es mit bloßen Händen und Schüsseln aus Flüssen gewaschen. Dort, wo Coltan-Adern auftreten, wird das Erz unter teilweise äußerst riskanten Bedingungen in Minen abgebaut. Der Osten der Demokratischen Republik Kongo ist seit Jahrzehnten ein Hotspot kriegerischer Auseinandersetzungen. Die Kriege sind längst zu Machtkämpfen um die Rohstoffreserven geworden. Die Nachbarländer intervenieren nicht, weil sie aus den Krisengebieten günstig Coltan beziehen können, das an europäische, amerikanische und asiatische Großhändler verkauft wird.Seit die Nachfrage nach Coltan in den letzten Jahren in die Höhe schnellte, entstanden viele illegale Abbaustätten, die den Lebensraum der Gorillas zerstören.

Das Gorillaschutzprojekt der ZGF im Virunga-Nationalpark

Der Virunga-Nationalpark im Osten der DR Kongo bietet der Hälfte der letzten 720 freilebenden Berggorillas eine Heimat. Der Erzabbau bedroht den Lebensraum, denn das Gebiet wird von Rebellen besetzt, die den Verkauf von illegal gewonnenen Rohstoffen wie Coltan und Holzkohle über die Grenze hinweg nach Ruanda kontrollieren. Die ZGF hat durch die Reisen Bernhard Grzimeks bereits seit den 1950er Jahren einen engen Bezug zum Virunga-Nationalpark.

Seit 2002 unterstützt die ZGF die Nationalparkleitung ICCN bei ihrer Arbeit und seit 2004 arbeitet ZGF-Projektleiter Robert Muir vor Ort. So wurde zum Beispiel die Ausbildung von 480 Rangern finanziert, die sich – zum Teil unter Einsatz ihres Lebens – für die Berggorillas einsetzen und in den Flüchtlingslagern auch humanitäre Hilfe leisten.

Die Sammelaktion

In enger Kooperation möchten die ZGF und der Zoo Frankfurt ihren Teil zur Verbesserung der Situation beitragen. Die Sammelaktion „Ein Handy für den Gorilla“ soll auf die Coltan-Problematik aufmerksam machen und die Möglichkeit bieten, selbst aktiv zu werden.

Noch funktionsfähige Handys werden dem Gebrauchtwarenmarkt zugeführt – so sinkt die Nachfrage nach Coltan. Defekte Handys werden in ihre Einzelbestandteile zerlegt und recycelt. Das recycelte Tantal steht für die Produktion wieder als wertvoller Werkstoff zur Verfügung.

Im Zoo Frankfurt sind zwei Sammelfässer für alte und defekte Handys aufgestellt. Hinweistafeln erklären die Hintergründe der Aktion. Eines der Fässer hat seinen Platz ganz in der Nähe der Gorillas, im Borgori-Wald. Das zweite Fass ist im Bereich der Hauptkasse platziert. Dort können alte Handys 24 Stunden am Tag eingeworfen werden – also auch dann, wenn der Zoo geschlossen ist. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Handys per Post einzuschicken: Entsprechende Adressaufkleber sind am Gorilla-Infomobil der Naturschutzbotschafter und im Internet erhältlich.

Die Handy-Sammelaktion läuft seit Frühjahr vergangenen Jahres. Mittlerweile sind über 5.000 Mobiltelefone abgegeben worden, die fast  9.000 € zum Schutz der Gorillas eingebracht haben.

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