Türkisgecko auf Ast
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Nachwuchs bei den Erdferkeln ERMINE und ERNST

Am 30. März kam im Zoo Frankfurt ein Erdferkel zur Welt – zunächst ganz versteckt in der Wurfhöhle. Doch so langsam streckt das kleine Tier mit den großen Tütenohren seine lange Nase in die Schauanlage.

„Das Jungtier ist fit, neugierig und lebhaft. Am Montag, den 16. April, hat es zum ersten Mal zusammen mit seiner Mutter die Schauanlage im Grzimekhaus ausgiebig erkundet“, berichtet Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch. Das Geschlecht des kleinen Erdferkels konnte bislang noch nicht eindeutig bestimmt werden. Das sei, so Niekisch, bei dieser Tierart in den ersten Wochen nicht ohne weiteres möglich. Höchst wahrscheinlich handelt es sich aber um ein weibliches Tier. Von seinen Pflegern hat es daher den Namen LOTTE bekommen. Mittlerweile wiegt LOTTE 3.840 Gramm. Das Geburtsgewicht lag bei 1.500 Gramm.

LOTTEs Eltern ERMINE und ERNST sind beide vier Jahre alt. LOTTE ist ihr erstes Kind. „ERMINE kümmert sich bestens um die Kleine“, berichtet Niekisch, „Das Jungtier bewegt sich immer dicht hinter seiner Mutter durch das Gehege. Macht diese einen kurzen Stopp, schlüpft es sofort zwischen ihre Beine.“ Erdferkel haben eine Säugezeit von etwa vier Monaten. Danach beginnen die Jungtiere mit der Aufnahme fester Nahrung, die bei Erdferkeln vorzugsweise aus Termiten besteht. Im Freiland bleiben die Töchter bis zur Geburt des nächsten Jungtieres bei ihrer Mutter, also etwa ein Jahr lang. Männliche Nachkommen verlassen die Mutter schon mit sechs Monaten und graben sich eine eigene Schlafhöhle.

Erdferkel sind Einzelgänger. Männchen und Weibchen leben nur in der Paarungszeit zusammen. Die große Erdferkel-Anlage im Nachtbereich des Grzimekhauses wurde daher sofort nach der Geburt von LOTTE geteilt, um Mutter und Kind von Vater ERNST zu trennen. Ihre Anlagen teilen sich die Erdferkel mit Springhasen und Moholigalagos, die auch in ihrem natürlichen Lebensraum vorkommen.

Der Zoo Frankfurt kann auf eine lange Erdferkel-Haltung zurück blicken: „1962 gelang in Frankfurt sogar die Welterstzucht“, so Niekisch. Mit kleinen Unterbrechungen werden die Afrikanischen Savannen-Bewohner in Frankfurt seit 1925 gezeigt und erfolgreich gezüchtet. Die letzte Nachzucht in Frankfurt liegt allerdings bereits fünf Jahre zurück.

Die nachtaktiven Erdferkel sind die letzten Überlebenden der Ur-Huftiere und haben unter den heutigen Säugetieren keine näheren Verwandten. Ihr wichtigstes Sinnesorgan ist die Nase. Aber auch mithilfe ihrer auffälligen tütenförmigen Ohren orientieren sie sich in der Dunkelheit.  Mit ihren ausgesprochen kräftigen Klauen brechen die urtümlichen Tiere Termitenbauten auf. Mithilfe der besonders langen und klebrigen Zunge holen die Erdferkel die Termiten aus ihren Gängen.

Die beste Chance die kleine LOTTE zu sehen besteht nachmittags. Auch ein Blick durch die Scheibe der Futterküche des Grzimekhauses auf den dort angebrachten Überwachungsmonitor lohnt sich – von hier aus kann man in die Schlafhöhlen von LOTTE und ERMINE schauen. 

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