Türkisgecko auf Ast
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Pracht-Mädel auf vier Pfoten

Dreieinhalb Wochen nach der Geburt hat sich das Frankfurter Tigermädchen mit dem Namen DASEEP prächtig entwickelt und kann der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Am 10. September erblickte das erste Kind von IBAN und MALEA ganz überraschend das Licht der Welt. Die neun Jahre alte Sumatra-Tigerin hat ihr Junges nicht angenommen, so dass es nun von Hand aufgezogen wird.

Als die Pflegerin am morgen die Überraschung entdeckte, krabbelte das weibliche Jungtier munter in der Wurfbox herum, ihr Bruder hatte leider nicht überlebt. Mutter MALEA galt nach umfangreichen Untersuchungen und mehreren erfolglosen Behandlungen durch die Zooveterinäre und durch Tierärzte des Instituts für Zoo- und Wildtierforschung als unfruchtbar. „Die letzte Behandlung allerdings hat offensichtlich angeschlagen“, freut sich Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch angesichts des wertvollen Nachwuchses. „Dass eine Schwangerschaft bei Großkatzen unentdeckt bleibt, ist nicht ungewöhnlich, und ungewöhnlich ist auch nicht, dass Tigermütter ihren ersten Wurf nicht annehmen. Das passiert bei vielen Tierarten“, so Niekisch.

In der Obhut der Zootierärztinnen hat das kleine Tigermädchen sein Geburtsgewicht von 1.100 Gramm auf fast 4 Kilogramm mehr als verdreifacht. Jetzt will sie außer Trinken und Schlafen auch schon ganz viel spielen. Ihre Augen hat die Kleine am 20. September geöffnet und erkundet nun voller Neugier die Umgebung.

Um dem Tigermädchen ein artgemäßes Leben zu ermöglichen, wird es gegen Monatsende den Frankfurter Zoo verlassen, um sich mit TSCHUNA eine Kinderstube zu teilen. TSCHUNA, eine kleine Sibirische Tigerin, die ebenfalls von der Mutter nicht angenommen wurde, wurde am 22. August im Zoo Wuppertal geboren. Gemeinsam sollen die beiden Kleinen nun tigermäßiges Sozialverhalten lernen. „Dies ist wichtig, damit die beiden Tiere später wieder Anschluss an ihre Artgenossen finden und so hoffentlich selber irgendwann eine Familie gründen können“, erläutert Niekisch den bevorstehenden Abschied.

Der Nachzucht durch die Zoos kommt beim Tiger – insbesondere beim Sumatra-Tiger – besondere Bedeutung für die Arterhaltung zu. Der Sumatra-Tiger ist die kleinste lebende Unterart des Tigers. Er lebt ausschließlich auf der indonesischen Insel Sumatra. Da sein Lebensraum dort durch die Abholzung der Regenwälder zugunsten von Plantagen für Zellstoff und Ölpalmen bereits erheblich eingeschränkt wurde und täglich weiter schrumpft, leben nur noch ca. 400 Tiere in freier Wildbahn.

Diese sind zusätzlich von Wilderei bedroht, denn noch immer werden ihre Körperteile in asiatischen Arzneien und zu Trophäen verarbeitet.

In europäischen Zoos leben 101 Sumatra-Tiger, die alle in einem Zuchtbuch zentral geführt werden. Mittels dieses Zuchtbuches werden die Nachzuchten und der Austausch zwischen den Zoos organisiert. Die letzte erfolgreiche Nachzucht dieser Art im Frankfurter Zoo liegt bereits 26 Jahre zurück. Die Eltern MALI und CHA hatten 1984 zwei Jungtiere, von denen eines überlebte.

Vom 7. bis zum 20. Oktober wird das Frankfurter Tigermädchen in der „Kinderstube“ vor der Zooterrasse täglich von 14.45 bis 15.45 Uhr zu sehen sein. Die Besuchszeiten können sich ändern, wenn es der Gesundheitszustand des Tieres oder andere Tiermanagementgründe erforderlich machen. Weitere aktuelle Informationen dazu unter www.zoo-frankfurt.de.

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