Türkisgecko auf Ast
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Schwimmstunde im Grzimekhaus – Zwergotter-Nachwuchs lernt fürs Leben

Für Zwergotter gilt: Wer Fisch will muss schwimmen. Aber um als elegante Jäger pfeilschnell durch das Wasser von Flüssen und Seen zu schnellen, sind auch bei Ottern einige Trainingseinheiten nötig. Im Frankfurter Zoo kann man mit etwas Glück zurzeit sechs Jungtiere beim Schwimmenlernen beobachten.

„Auch im Zoo haben die Tiere die Möglichkeit, ihr natürliches Verhalten zu zeigen und zu üben“, erläutert Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch das Treiben der sechs  jungen Zwergotter, die sich gerade ihre großzügige Anlage im Grzimekhaus erobern. Geboren wurden die Geschwister bereits am 3. Juni. Doch erst jetzt verlassen sie das Nest und beginnen mit ihren Schwimmübungen. „Die Eltern Luna und Pepe sind ein hervorragendes Zuchtpaar“, freut sich Niekisch. „Mit dem aktuellen, für Otter sehr großen Wurf haben uns die beiden bereits 27 Jungtiere beschert seit sie 2006 nach Frankfurt kamen.“

„Otter sind äußerst neugierig und sehr aktiv. Es ist daher optimal, wenn die Tiere auch im Zoo in Familienverbänden leben können“, erklärt Niekisch. „Gerade die Zwergotter beschäftigen sich sehr viel mit ihren Artgenossen, sie spielen intensiv miteinander und tragen manchmal auch ihre Konflikte aus.“ Zusätzliche Beschäftigung bieten die Tierpfleger in Form von Futter, das mehrmals am Tag auf verschiedene Arten dargeboten wird. Außerdem wird den Tieren immer wieder unterschiedliches Material wie Heu, Stroh oder Laub angeboten, mit dem sie ihre Höhle auslegen können.

Zwischen dem 50. und dem 90. Lebenstag erlernen junge Otter das Schwimmen. „Da geht es zum Teil recht ruppig zu“, so Niekisch. Die Elterntiere schubsen die Jungen ins Wasser und halten sie auch dort, bis diese zu jammern beginnen. Erst dann holen die Eltern die Kleinen wieder an Land zurück. Um Unfällen vorzubeugen legen die Pfleger Schwimmhilfen – zum Beispiel Korkröhren – ins Wasser. Die Schwimmübungen finden zunächst auch in den flacheren Bereichen des Wasserbeckens statt.

Außerhalb des Wassers gibt es in Otter-Familien eine Rollenteilung. Die Mutter übernimmt die Arbeit in der Höhle, sie säugt die Jungen und achtet auf die Hygiene, in dem sie während der Säugephase den Milchkot des Nachwuchses frisst. Der Vater übernimmt vor allem die Rolle des Verteidigers und hält sich häufig vor der Höhle auf.

Zwergotter (Aonyx cinerea), die zu den Mardern gehören und in Süd-Ost-Asien beheimatet sind, sind zwar nicht akut gefährdet, permanente Konflikte mit den Menschen führen aber dennoch zu einer Dezimierung der Art in ihrem ursprünglichen Lebensraum. Umso erfreulicher ist, dass sich die Tiere im Frankfurter Zoo so wohl fühlen, dass sie regelmäßig jedes Jahr Nachwuchs bekommen, der dann an andere Zoos abgegeben werden kann. So leben Frankfurter Zwergotter, die in den letzen Jahren zur Welt kamen, inzwischen in Köln, in Münster und in Le Guerno in der Bretagne.

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