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Sehr verspielt und richtig schlau – Kea ROBIN erhält Gesellschaft

„Seit dem Eintreffen der drei Kea-Brüder HOBBIT, IKEA und BLACKY aus dem Zoo in Bremerhaven ist die Langeweile für ROBIN vorbei“, freut sich Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch. Keas sind sehr sozial und benötigen Gesellschaft.

Als ROBINS Gefährtin letztes Jahr verstarb, machte sich der Zoo Frankfurt sofort auf die Suche nach neuer Gesellschaft für den 10-jährigen Kea-Mann. „Keas werden durch ein im Zoo Bristol (UK) geführtes Europäisches Zuchtbuch (ESB) gemanagt. Adulte, zuchtfähige, weibliche Tiere sind zurzeit schwer zu bekommen“, erklärt Niekisch. „Wir stehen mit der Zuchtbuchführerin in engem Kontakt und versuchen es weiter.“ Damit ROBIN nicht noch länger alleine bleiben muss, sind seit dem 8. August die drei Bremerhavener Brüder in Frankfurt. Auch sie werden von ROBIN als Gesellschaft akzeptiert.

Zunächst wurden HOBBIT, IKEA und BLACKY durch ein Gitter von ROBIN getrennt in der Nachbarvoliere gehalten. Erst als klar war, dass sich die vier mögen, durften sie zusammen. „Man merkt deutlich am Verhalten, dass die drei Bremerhavener Keas, die erst am 11. und 12. März 2011 geschlüpft sind, noch sehr jung sind“, sagt Niekisch, „sie sind noch wesentlich aktiver und verspielter als ROBIN; außerdem zeigen sie noch den gelben Schnabel der Jugend.“ ROBINS Schnabel ist schwarz. Er zieht sich, vor allem beim Fressen, auch gerne mal von den dreien zurück.

Keas sind Papageien, und Papageien haben oft bunte, schillernde Farben. Nicht so die Keas, sie sind relativ unauffällig gefärbt, überwiegend olivgrün, allerdings mit leuchtend roten Unterflügel-Deckfedern, die im Flug recht auffällig sind. Die auch Bergpapageien genannten 45 cm großen Vögel leben in den Gebirgen der Südinsel Neuseelands. Sie können als eine der wenigen Papageienarten sogar im Schnee überstehen.

„Da im Lebensraum der Keas die Nahrung eher knapp ist, untersuchen und durchstöbern sie schon als Jungvögel alles, was sie umgibt“, erläutert Niekisch. Sie ernähren sich vorwiegend pflanzlich von Samen, Früchten, Knospen, Knollen und Wurzeln, nehmen aber auch tierliche Nahrung auf. Da Keas früher keine Feinde hatten, sind sie nicht scheu. „Auch hier im Zoo kommen sie gerne ans Gitter, um Besucher zu begrüßen“, sagt Niekisch.

Keas sind sogar in der Lage, Werkzeuge zu nutzen und haben ein sehr gutes technisches Verständnis. Das Öffnen von geschlossenen Rucksäcken und Mülltonnen gelingt ihnen problemlos – sie gelten deshalb als sehr intelligent. Am Department für Kognitionsbiologie der Universität Wien wird aus diesem Grund intensiv an dieser Art geforscht. Auch in Zoos müssen die neugierigen Tiere beschäftigt werden, die Tierpfleger denken sich immer etwas Neues aus.

Keas sind zwar nicht von Aussterben bedroht, ihr Vorkommen ist jedoch auf ein kleines Gebiet beschränkt. Daher ist die Population gegenüber Klimaschwankungen oder Krankheiten recht anfällig. Im 19. Jahrhundert wurden Keas zeitweise verdächtigt, lebendige Schafe zu jagen. Daher wurden sie zwischen 1943 und 1946 zur Bejagung freigegeben und fast ausgerottet. Auch heute noch sind sie aus den genannten Gründen bei manchen Farmern nicht unbedingt sehr beliebt. 

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