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Seltener Zuchterfolg im Zoo Frankfurt – ein kleiner Tamandua stellt sich vor

Tamandua-Mama Mona hat ihr erstes Kind geboren – ein putziges Baby, das munter in die Welt blickt. „Auf diesen Zuchterfolg sind wir sehr stolz“, freut sich Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch.

Putzig sieht es aus, das kleine Jungtier mit dem schwarz/weißen Fell und der langen Schnauze. „Die Krallen sind aber schon gut entwickelt“, warnt Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch. Ein Anfassen ist also für Außenstehende nicht möglich. „Mona ist eine gute Mutter. Sie verteidigt ihr Jungtier vehement.“ Revierleiterin Astrid Parys, die Mona schon seit deren Geburt 2006 kennt, darf das Jungtier anfassen, um es z.B. zu wiegen.

„Seit seiner Geburt hat das Jungtier schon gut zugenommen“, berichtet Niekisch. Das Baby wurde am 19.05.2010 geboren, sein Geburtsgewicht betrug 233 g. „Heute wiegt es schon 677 g“, freut sich der Zoodirektor. „Das Geschlecht ist bei kleinen Tamanduas schwer festzustellen, so dass wir das Geschlecht unseres kleinen Jungtieres noch nicht kennen.“ Mama Mona trägt ihr Baby mit sich. Sie versorgt das Kleine vorbildlich, obwohl sie noch keine Erfahrung in der Jungen-Aufzucht hat. Papa Putin, geboren 2008 in Madeburg, bewohnt zurzeit ein eigenes Gehege. Tamanduas sind Einzelgänger, die Paare treffen sich nur zur Paarungszeit.

Mona wird ihr Jungtier 6 Monate lang auf dem Rücken tragen. „Am Ende ist das Jungtier fast so groß wie seine Mutter“, führt Niekisch aus. „Das Trageverhalten ist für die Mutter dann schon fast Schwerstarbeit.“ Kleine Tamanduas sind mit 8 Monaten völlig von ihrer Mutter unabhängig, mit 12 Monaten sind sie geschlechtsreif.

Die Zucht von Tamanduas hat im Zoo Frankfurt Tradition. Seit 1998 werden in Frankfurt Tamanduas erfolgreich gezüchtet. Bisher wurden acht Jungtiere geboren (drei Männchen, fünf Weibchen). Das aktuelle Jungtier ist also die neunte Frankfurter Nachzucht. „Deutschlandweit ist unser Jungtier in diesem Jahr erst die zweite Tamandua-Nachzucht überhaupt“, freut sich Niekisch über den seltenen Zuchterfolg.

Die zu den Ameisenbären gehörenden Tamanduas bewohnen die Kronenregion südameri­kanischer Wälder. Scharfe Krallen und ein muskulöser Wickelschwanz helfen ihnen beim Klettern und bei der Verteidigung. Sich auf dem Schwanz abstützend, schlagen Tamanduas mit ihren krallenbewehrten Pfoten nach möglichen Angreifern. Am Boden kann man sie nur bei der Nahrungssuche beobachten oder wenn sie Strecken zwischen zwei Bäumen zurückzulegen. Dabei nutzen sie die Außenkanten ihrer Füße, um ihre Krallen nicht abzu­nutzen. Eine weitere Verteidigungsstrategie der Tamanduas hat Zoochef Niekisch in Brasilien schon selbst erlebt. „Wenn ein Tamandua sich verfolgt fühlt, flüchtet er auf einen Baum und versucht, einen von oben zu bekleckern. In meinem Fall war sein Pech, dass ich etwas ahnte und rechtzeitig zur Seite springen konnte“, lacht Niekisch.

Zu den Lieblingsspeisen, der sowohl tag- wie nachtaktiven Baumbewohner, gehören Ameisen, Termiten aber auch Früchte, die sie mit ihrer langen Zunge auflecken. Man hat auch beobachtet, wie Tamanduas, mit ihren Krallen Bienenstöcke aufbrechen und die Bienen und den Honig verzehren. 

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