Tiger-Babys im Zoo Frankfurt
Schon im letzten Jahr hatten Zoomitarbeiter wieder Paarungen zwischen Tiger-Kater IBAN (geboren am 17. Mai 2000 im Parc Zoologique d’Amneville, in Frankfurt seit Juni 2001) und Tigerin MALEA (geboren am 25. April 2001 im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde, in Frankfurt seit April 2004) beobachtet. In den letzten Wochen war MALEA unruhig und wurde zusehends fülliger – die Hoffnung auf Tiger-Nachwuchs stieg. In der Nacht von Mittwoch, 4. Mai, auf Donnerstag, 5. Mai, war es dann soweit, drei kleine Tiger wurden geboren. „Eine Kamera ermöglichte es uns von Anfang an, das Geschehen in der Wurfbox zu beobachten, ohne dabei MALEA und ihre Kleinen zu stören“, so Niekisch. „Schon gleich nach der Geburt war klar, dass eines der Babys nicht lebensfähig war. Zu unserer Freude entwickeln sich die beiden anderen aber prächtig“, berichtet der Zoodirektor.
An den ersten beiden Tagen nach der Geburt lagen die beiden kleinen Tiger im Stroh in der Wurfbox, tranken Milch bei ihrer Mutter, schliefen und bewegten sich nicht viel. Aber schon am dritten Tag wurden sie zusehends agiler und erkundeten ihre „Höhle“, die sie aber noch eine ganze Zeitlang nicht verlassen werden. Daher kann man die beiden Kätzchen noch nicht in der Tiger-Anlage live beobachten. Der Blick in die Tiger-Wurfbox ist aber für alle Zoobesucherinnen und Zoobesucher ab Donnerstag, 12. Mai, möglich: Über den im Katzendschungel aufgestellten Monitor.
1949 setzten die ersten Tiger ihre Tatzen in den Frankfurter Zoo. Die erste erfolgreiche Sumatra-Tiger-Nachzucht gelang 1969. In europäischen Zoos leben etwa 100 Sumatra-Tiger, die alle in einem Zuchtbuch zentral geführt werden. Mittels dieses Zuchtbuches werden die Nachzuchten und der Austausch zwischen den einzelnen Zoos organisiert.
Sumatra-Tiger sind im Freiland vom Aussterben bedroht. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) engagiert sich für den Schutz der Tiger im Regenwald von Bukit Tigapuluh in Zentralsumatra. „In diesem Gebiet leben noch etwa 30 Sumatra-Tiger und hier haben sie auch noch eine echte Chance, im Freiland zu überleben“, weiß Niekisch, der auch Vizepräsident der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt ist. „Angesichts des dramatischen Rückgangs der Tiger-Zahlen überall in Asien ist jede Nachzucht im Zoo ein wichtiger Beitrag zur Arterhaltung“, betont Natur-schutzprofessor Niekisch, „aber wir müssen uns eben auch in der Heimat der Tiger vor Ort engagieren, sonst verschwinden die Tiger mit ihren Wäldern.“ Informationen über die Arbeit der ZGF und den Tiger-Schutz gibt es unter www.zgf.de.