Türkisgecko auf Ast
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Tütenohren, lange Beine, große Augen – ein neu gestaltetes Gehege im Grzimekhaus beherbergt gleich drei verschiedene Arten

Erdferkel gehören seit jeher zu den Lieblingen der Zoobesucher. „Nun ist wieder ein Pärchen dieser faszinierenden Art im Grzimekhaus zu sehen“, freut sich Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch. Zusammen mit langbeinigen Springhasen und großäugigen Moholigalagos bewohnen ERMINE und ERNST eine neu gestaltete Anlage.

Die beiden Erdferkel sind jeweils zwei Jahre alt und stammen aus dem ZooPark in Tansania. Das Männchen ERNST wiegt 57,5 kg, das Weibchen ERMINE 48 kg. „Die Tiere gewöhnen sich gerade an den verschobenen Tag-Nacht-Rhythmus im Grzimekhaus. ERMINE schläft viel. ERNST ist neugieriger und aufgeweckter“, berichtet Niekisch.

„Erdferkel sind die letzten Überlebenden der Ur-Huftiere und haben unter den heutigen Säugetieren keine näheren Verwandten“, erklärt der Zoodirektor. Das wichtigste Sinnesorgan der Erdferkel ist die Nase, doch sind auch die auffälligen tütenartigen Ohren für die Orientierung der urtümlichen Tiere bei Nacht bestens angepasst. Der Zoo kann auf eine lange Erdferkel-Haltung zurück blicken: Mit Unterbrechungen werden die Afrikanischen Savannen-Bewohner in Frankfurt seit 1925 gezeigt und erfolgreich gezüchtet. Das letzte Jungtier wurde vor drei Jahren in Frankfurt geboren. Mit ERNST und ERMINE besteht laut Niekisch wieder Hoffnung auf Nachwuchs.

Die Erdferkel bewohnen zusammen mit Springhasen und Moholigalagos eine Doppel-Anlage. Der linke Teil des Geheges ist bereits artgerecht gestaltet und ausgestattet, der rechte Teil steht kurz vor der Fertigstellung. „Die Haltung ver­schiedener Tierarten in einem Gehege ist besonders attraktiv für unsere Besucher und vermittelt einen guten Eindruck vom natürlichen Lebensraum. Gleichzeitig ist die Gemeinschaftshaltung eine Verhaltensanreicherung für die Tiere, denn es kommt zu Interaktionen zwischen den unterschiedlichen Arten“, so Niekisch. Das Konzept der Vergesellschaftung wird im Zoo Frankfurt neuerdings wo immer sinnvoll umgesetzt, so werden zum Beispiel die Brillenbären, für die ab Frühjahr 2011 eine neue Anlage gebaut wird, eine Wohngemeinschaft mit Schwarzen Brüllaffen bilden.

Das Springhasen-Paar, das sich das Gehege mit ERNST UND ERMINE teilt, kommt aus dem Berliner Zoo, wo es schon Erfahrungen mit Erdferkeln gemacht hat. Wie diese, sind auch Springhasen Höhlenbewohner. Mit Hilfe der langen kräftigen Hinterbeine können sie zwei bis acht Meter weit springen. „Sie sind jedoch nicht mit Kängurus verwandt und – trotz ihres deutschen Namens – auch nicht mit Hasen“, so Niekisch. Springhasen sind Nagetiere aus der entfernten Verwandtschaft der Hörnchen.

Die beiden Moholigalagos sind 2009 und 2010 im Zoo Frankfurt geboren. Als Baumbewohner bevölkern sie vor allem die obere Etage des Geheges. Moholigalagos gehören zur Verwandtschaft der Halbaffen und sind nachtaktiv. Eine Anpassung an die nächtliche Lebensweise sind vor allem ihre großen Augen. Obwohl die auch „Bushbabys“ genannten Tiere so niedlich aussehen, wären sie doch keine angenehmen Hausgenossen, denn sie besetzen Territorien und markieren diese mit Urin.

Sobald auch die rechte Hälfte der Anlage fertig ist, werden zwei weitere weibliche Springhasen und ein zweites Moholigalago-Paar einziehen. Bald sollen, so hoffen Niekisch und sein Team, dann auch Jungtiere das großzügige Gehege bevölkern. 

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