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Zurück nach Afrika – Reisevorbereitungen bei den Spitzmaulnashörnern

Die Nashörner TSORORO und KALUSHO sollen nach 22 Jahren in Frankfurt in ihre Heimat Afrika – genauer gesagt, nach Swasiland – zurückkehren. Als Angehörige der Unterart „minor“ gehören die beiden südlichen Spitzmaulnashörner zu einer der am meisten bedrohten Tierarten überhaupt. In Kooperation mit der Organisation „Back to Africa“ werden die Tiere nach Afrika gebracht, um dort für Nachwuchs zu sorgen. Die Sicherheit von TSORORO und KALUSHO hat dabei oberste Priorität.

KALUSHO und TSORORO kamen beide 1989 aus Zimbabwe nach Frankfurt. Seither sind sie im Frankfurter Zoo zu Publikumslieblingen avanciert. Drei Töchter, AKURA, DZIMBA und HAMA, gingen aus der Verbindung der Dickhäuter hervor. Allerdings liegt die Geburt des letzten Jungtieres bereits 11 Jahre zurück. Eileiterprobleme verhindern eine erneute Schwangerschaft der 25-jährigen TSORORO. Der 26-jährige KALUSHO allerdings ist zeugungsfähig.

„In Swasiland wartet schon eine junge Nashornkuh auf unseren Bullen“, so Zoodirektor Professor Dr. Manfred Niekisch. „Die Rückführung der Tiere ist im Sinne des Artenschutzes geboten. Sie stehen hier in einer Art „genetischer Sackgasse“ während vor allem KALUSHO in Swasiland noch einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufbau der Population leisten kann. In Europa dagegen gibt es keine Artgenossin für ihn, da nur Frankfurt diese Unterart hält“, erläutert Niekisch.

In der Rückführung der beiden Frankfurter Tiere liegt also eine große Chance für die südlichen Spitzmaulnashörner, deren Bestand in den letzten Jahren auf unter 1.000 Tiere gesunken ist! Es besteht sogar Hoffnung, dass sich TSOROROs Empfängnisfähigkeit mit der Umgebungsveränderung wieder einstellt. Vielleicht kann sie dann dem Vorbild ihrer Tochter AKURA folgen, die 1996 in den südafrikanischen Marakele Nationalpark gebracht wurde wo sie im Frühjahr 2009 zum dritten Mal Nachwuchs bekam.

Weil die beiden Tiere dem Zoo besonders am Herzen liegen und so wertvoll sind, steht die Sicherheit auf der Reise und in Afrika an erster Stelle. Professor Niekisch persönlich, aber auch der zuständige Kurator und der Revierleiter haben sich vor Ort über die Sicherheitslage und die Rückführungssituation informiert. „Die Tiere kommen zunächst auf eine geschützte Privatfarm bis sie sich gut eingelebt haben. Auch danach werden sie nicht einfach in die Wildnis entlassen. Es ist eine stufenweise Eingewöhnung. In dem Schutzgebiet, das zukünftig die Heimat von TSORORO und KALUSHO sein wird, werden sie dauerhaft von Rangern bewacht und so weit wie nötig versorgt“, versichert Niekisch. Swasiland ist nicht wie Südafrika und andere afrikanische Länder von der Wilderei auf Nashörner betroffen.

TSORORO und KALUSHO werden in den nächsten Wochen von ihrem Pfleger Karlheinz Jahnel an die Transportkisten gewöhnt, um im Laufe des Sommers in dessen Begleitung und zusammen mit einer Tierärztin in das Mkhaya Schutzgebiet umzusiedeln. Ein genauer Termin für den Umzug steht noch nicht fest. Er ist vor allem abhängig davon, wie schnell sich die Tiere an die Transportkisten gewöhnen lassen.

Im Frankfurter Zoo werden dann möglichst bald zwei Spitzmaulnashörner der ostafrikanischen Unterart ein neues Zuhause finden. Mit ihnen soll die Zoopopulation dieser auch von anderen europäischen Zoos gehaltenen Unterart gestärkt werden. Nashörner wird es also auch in Zukunft im Zoo Frankfurt geben.

Nashorn ohne Horn?

Seit dem 20. März müssen TSORORO und KALUSHO vorübergehend auf ihre eindrucksvollen Hörner verzichten. Sie wurden vorsichtshalber gekappt, damit sich die Tiere während des Transports nach Afrika nicht verletzen können. Mit der Zeit werden die Hörner wieder nachwachsen.

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Weitere Informationen: www.backtoafrica.co.za/

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